Für eine üppige weibliche wie männliche Mähne wichtig:
genügend Vitalstoffe, Hormonbalance und gesunde Pflege
Gesellschaftlich haben unsere Haare schon immer einen großen Stellenwert. Sie sind Ausdruck der Persönlichkeit, symbolisieren Attraktivität und Gesundheit und machen sogar Leute. Doch auch biologisch gesehen erfüllen sie wichtige Funktionen. So wärmen sie uns unter anderem den Kopf, wenn es kalt ist, und schützen uns an sonnigen Tagen vor UV-Strahlen. Wie viele Haare dabei unser Haupt zieren, das ist abhängig von der genetisch festgelegten Farbe: Bei Brünetten und Schwarzhaarigen sind es um die 100.000, bei blonden Menschen bis zu 150.000 und bei Rothaarigen etwa 85.000 bis 90.000. Dass wir beim täglichen Bürsten gut 100 bis 150 unserer „Hornfäden“ verlieren, lässt sich daher leicht verschmerzen. Denn dabei handelt es sich ohnehin meistens um Haar-Oldies: Bis zu 7 Jahre kann ein einzelnes Haar alt werden, bevor es ausfällt und durch ein neues ersetzt wird. Wenn jedoch über 6 bis 8 Wochen hinaus deutlich mehr Haare ausfallen als üblich, sollten wir unserer Haargesundheit mehr Aufmerksamkeit schenken und den Ursachen dafür auf den Grund gehen.
Eng verknüpft: Haare und Hormone
Die möglichen Gründe für Haarausfall sind vielfältig. Oft haben aber unsere Hormone ihre Finger im Spiel. Beim erblich bedingten Haarausfall beispielsweise, medizinisch androgenetische Alopezie genannt, reagieren die Haarfollikel überempfindlich auf das männliche Hormon Dihydrotestosteron. Mit rund 95 % ist dies die häufigste Ursache für Haarausfall bei Männern. Schon im frühen Erwachsenenalter sind Geheimratsecken, licht gewordene Hinterköpfe oder Glatzen daher kein seltener Anblick. Frauen machen zumeist erst später im Leben Bekanntschaft mit Testosteron und seinen Auswirkungen. Wenn sich in den Wechseljahren der Hormonhaushalt umstellt, produzieren die Eierstöcke weniger haarwuchssteigerndes Östrogen, stattdessen überwiegt im Körper der Anteil der männlichen Hormone. Haarwachstum und Haarwurzeln werden dadurch in Mitleidenschaft gezogen.
Außerdem werden Gifte und Säure nun nicht mehr mit der Monatsblutung ausgeschieden, sondern müssen permanent verstoffwechselt werden. Dazu braucht es Mineralstoffe – die uns dann bei der Versorgung der Haare fehlen.
Mineralien, B-Vitamine und Bürsten
Neben hormonellen Schwankungen, z. B. nach der Geburt eines Kindes oder durch eine Hormonersatztherapie, gilt auch psychischer Stress als bekannte Ursache für Haarausfall. Denn unter Stress schränkt unser Körper alle nicht lebensnotwendigen Funktionen ein. Haarausfall kann jedoch auch krankheitsbedingt auftreten. Beim kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) wird eine Autoimmunerkrankung oder eine Übersäuerung des Körpers als Auslöser vermutet. Dem diffusen Haarausfall hingegen, bei dem sich die Haare insgesamt ausdünnen, liegt eine mangelnde Nährstoffversorgung zugrunde. Denn fehlen uns B-Vitamine oder Spurenelemente wie Eisen und Zink, kann das den Haarausfall begünstigen. Gepflegtes, fülliges Haar braucht also neben der Hormonbalance vor allem eine ausreichende Vitalstoffversorgung und gezielte Pflegeprodukte
Der Haar Lebenszyklus
Jedes Haar ist von Strukturen umgeben, die es in der Haut verankern – den sogenannten Follikeln. Der Lebenszyklus des Haares gliedert sich in drei Phasen. Ein gesunder Haarfollikel durchläuft diesen Zyklus bis zu zehnmal
- Anagenphase: In dieser Wachstumsphase befindet sich der Großteil unserer Kopfhaare. Sie dauert 2-10 Jahre. Währenddessen wachsen die Haare täglich etwa 1/3 mm bzw. rund 1 cm pro Monat.
- Katagenphase: Eine Übergangsphase, die bis zu 14 Tage dauert und in der das Haar einen „Umbauprozess“ durchmacht. Da die Nährstoffversorgung ausbleibt, stoppt das Wachstum. Die Haarwurzel schrumpft und verhornt.
- Telogenphase: Im letzten Teil des Haarlebenszyklus kehrt Ruhe ein. Nach etwa 3-8 Monaten fällt das Haar aus, um im Follikel Platz für ein nachkommendes Haar zu machen. Der Zyklus beginnt von Neuem.