Stärkende Bitterstoffe

Stärkende Bitterstoffe

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    Bittere Pflanzen galten in vielen Kulturen rund um den Globus als Universalmittel zum Gesundwerden und -bleiben. Bis heute basiert ein Drittel aller pflanzlichen Heilmittel auf bitteren Zutaten. Doch worin besteht die Wirkung von Artischocken, Rucola und ihresgleichen? Die enthaltenen Bitterstoffe lösen eine regelrechte Kettenreaktion aus: Nehmen die Geschmacksknospen auf der Zunge Bitteres wahr, wird unser Körper sofort in Alarmbereitschaft versetzt. Das vermeintliche Gift muss schnellstmöglich ausgeschwemmt werden! Dazu wird die Produktion sämtlicher Verdauungssäfte reflexartig angekurbelt. Mehr Speichel im Mund, mehr Säure im Magen – das regt auch den Appetit an. Bittere Medizin ist daher empfehlenswert, wenn wir uns geschwächt und appetitlos fühlen.

    Genießen wir Bitteres, wird parallel im Magen das Hormon Gastrin freigesetzt. Dieser Botenstoff regt den Darm, die Galle sowie die Bauchspeicheldrüse an und gibt ihnen das Signal, dass es gleich etwas zu tun geben wird. Der Effekt? Wir können Nährstoffe besser aufnehmen, Fettes leichter verdauen und etwaige Verdauungsbeschwerden entstehen gar nicht erst. Vor üppigem Essen einen bitteren Aperitif zu reichen, ergibt also durchaus Sinn! Auch weil wir damit dazu beitragen, dass unsere Lieben gesund bleiben. Bitteres lässt generell alle Körperfunktionen schneller ablaufen, das wirkt sich nicht zuletzt positiv auf das Immunsystem aus. Die Bitterstoffe heizen uns nämlich innerlich ein und aktivieren den lymphatischen Rachenring, unsere Abwehrbarriere gegen Viren und Bakterien. Da verwundert es nicht, dass schon Hildegard von Bingen und Kräuterarzt Paracelsus gerne „Amara“, also Bittermittel, verabreichten.