Bioidente Hormone Erklärung


Das Thema „Bioidente Hormone oder bioidente Hormontherapie“ rückt in den letzten Jahren in das Interesse der breiten Öffentlichkeit. In nahezu jeder Zeitschrift ist über die bioidente Hormontherapie (BHT) zu lesen. Nach wie vor ist der Begriff „Hormon“ ein negativ Belegter. Grund hierfür sind Skandale die Tiermast betreffend, Berichte über Hormone im Grundwasser oder auch die bekannt gewordenen Probleme und Nebenwirkungen der Hormonersatztherapie (HET) mit künstlichen Hormonen. Aus diesem Grund möchten wir Ihre meist gestellten Fragen aufgreifen und beantworten.
Naturident, bioident, humanident, körperident. Viele Begrifflichkeiten, aber was genau ist damit gemeint?
Mit all diesen Begriffen ist immer das Selbe gemeint: Hormone die chemisch gesehen mit den körpereigenen ident sind.
Sind denn nicht alle Hormone in z.B der Pille oder in der Hormonersatztherapie (Präparate die in den Wechseljahren verordnet werden) natürlich?
Die pharmazeutische Industrie hat hormonähnliche Substanzen entwickelt, die ähnlich wirken wie unsere körpereigenen Hormone. Diese Stoffe kommen so in der Natur nicht vor. Sie haben in vielen Fällen nur einen Teil der Wirkung der humanidenten Hormone z.B. die große Gruppe der Gestagene. Gestagene werden als „Ersatz“ für Progesteron verordnet. Um unmissverständlich klar zu machen, dass keine Gestagene gemeint sind, sondern Progesteron, hat sich die Bezeichnung „natürliches Progesteron“ ergeben. In Österreich gibt es einige Präparate für klimakterische Beschwerden die bioidente Hormone enthalten.
Fazit: Kein orales Kontrazeptivum/Pille enthält natürliche Hormone. Unter den Hormonersatzpräparaten gibt es aber einige Wenige, die natürliche Hormone enthalten.
Woraus und wie werden natürliche Hormone gewonnen?
Die Ausgangsmaterialien für natürliche Hormone sind pflanzlicher Natur. Die wichtigste Pflanze ist die Wurzel der wilden Yams. Sie enthält Diosgenin, das in seiner chemischen Struktur dem menschlichen Progesteron ähnelt, jedoch keinen Progesteronersatz darstellt. Diosgenin wird nach Einnahme auch nicht zu Progesteron umgewandelt ! Um aus dem Phytohormon Diosgenin humanidentes Progesteron zu erhalten, sind laborchemische Schritte notwendig. Diese Art der Herstellung mag zwar nicht natürlich anmuten hat jedoch den Vorteil, dass hierbei reine humanidente Hormone entstehen. Die Hormone sind durch diesen Herstellungsprozess standardisiert mit gleichbleibender Qualität und Zuverlässigkeit.
Fazit: Die Rohstoffquelle für die Herstellung von bioidenten Hormonen ist pflanzlichem Ausgangsmaterial. In wenigen einfachen Syntheseschritten gelangt man vom Steroidgerüst Diosgenin zu humanidenten Hormonene.
Ich habe erst kürzlich von den bioidentischen Hormonen gehört. Seit wann gibt es diese Therapieform?
Die bioidente Hormontherapie (BHT) wird seit Anfang der 1980er-Jahre, vor allem in Amerika, praktiziert. ( Historisch gesehen schon seit dem 11. Jahrhundert in China. Man kannte damals zwar keines der Hormone, doch man vermuteten richtig, dass alle Substanzen, die den Körper antreiben, im menschlichen Urin vorkommen. Urin wurde verdampft um Konzentrate der enthaltenen Hormone herzustellen – siehe auch Hormon-Testung)
Sind natürliche Hormone verschreibungspflichtig?
Hormone, synthetisch oder bioident haben schon in ganz geringen Dosierungen absolute Wirkung. Die Maßeinheit, für die im Speichel getesteten Hormone, wird in Pikogramm angegeben. 1 Pikogramm entspricht 1/1000000000000 Teil eines Gramm, also einem Billionstel Gramm. Daher ist die Verschreibung ausschließlich dem Arzt vorbehalten.
Fazit: Bioidente Hormone sind apotheken- und verschreibungspflichtig.
Welche Beschwerden und Symtome könnten durch einen Hormonmangel bzw. hormonelle Dysbalance hervorgerufen werden?
Um nur einige zu nennen: Zyklusbeschwerden, prämenstruelles Syndrom/PMS, Wechseljahrbeschwerden, Osteoporose, Bindegewebsschwäche, Organsenkungen, Leistungsschwäche, Übergewicht, Depression, Stimmungsschwankungen, Prostatavergrößerung, Schlaflosigkeit, Schleimhautprobleme, unerfüllter Kinderwunsch, Impotenz, mangelnder Libido, Impotenz, Kopfschmerzen, Wasseransammlungen, Brustspannen, Gelenksbeschwerden, Bluthochdruck, Unruhe, Angstzustände etc.
Fazit: Das Hormonsystem hat einen überragenden Einfluss auf unser Wohlbefinden und die Gesundheit des menschlichen Körpers.
Woher weiß ich ob meine Beschwerden auf einer hormonellen Dysbalance beruhen?
Lassen sie Ihre Hormone testen. Hierzu gibt es aktuell drei verschiedene Verfahren:
1. Der Bluttest
Die Hormondiagnostik aus dem Blut erfasst die Gesamtmenge (an Transportprotein gebundene und freie) aller vorhandenen Geschlechtshormone (Progesteron, Estradiol, Estriol, Estron, Testosteron, DHEA). Die Blutabnahme erfolgt im Labor oder in ihrer Arztpraxis.

2. Der Hormonspeicheltest
Die Hormondiagnostik aus dem Speichel erlaubt die Bestimmung des freien, biologisch aktiven Anteils der Hormone. Die Probenentnahme ist schmerzlos, schnell und kann von zu Hause erfolgen. Wir führen unterschiedliche Hormonspeicheltests. Lassen Sie Sich von uns beraten.
3. Der Urintest
Im 24-Stunden-Sammelurin können die einzelnen Hormone und deren Metaboliten (Stoffwechselzwischenstufen) erfasst werden. Das Sammeln des Urins erfolgt zu Hause. Wir führen Hormonurintests. Lassen Sie Sich von uns beraten.
Fazit: Hormontests sind die wichtigsten Instrumente um hormonellen Ungleichgewichten auf die Spur zu kommen. Sie dienen als Basis für die weiterführende Behandlung mit bioidenten Hormonen. Ob und welcher Hormontest für Sie in Frage kommt, entscheidet Ihr Arzt, da die Aussagekraft der einzelnen Verfahren je nach Fragestellung unterschiedlich zu bewerten ist.
Warum ist die Hormonbalance heutzutage scheinbar ins Ungleichgewicht geraten?
Es gibt eine Reihe von Faktoren die unser Hormonsystem mehr denn je belasten. Um die wichtigsten zu nennen:
Kontrazeptiva (Pille)
Hormonersatztherapie mit künstlichen Hormonen
Kosmetika mit hormonwirksamen Inhaltsstoffen.
Hormonell belastete Ernährung (Fleisch, Milchprodukte von Tieren mit Hormonmast)
Weichmacher in Plastik, Innenbeschichtungen von Konservendosen etc.(Xenohormone)
UND letztendlich alle diese Hormone und deren Abbauprodukte in unserem Trinkwasser
In welcher Form können Bio-identische Hormone verordnet bzw. in Apotheken bezogen werden?
  •     als Hormoncremen
  •     Hormonliposomalgele
  •     Kapseln
  •     Lozenges
  •     Öle
  •     Alkoholische Tropfen
  •     Haarwässer
  •     Zäpfchen
  •     Vaginolen
  •     Vaginalcremen
  •     Suppositorien
  •     Homöopathische Zubereitungen

Was bedeutet mikronisiert oder Mikronisierung von Hormonen?
Bioidente Hormone werden mikronisiert verordet. Hierzu werden bioidente Hormone einem Prozess unterzogen, der ihre Partikelgröße verkleinert.
Fazit: Kleinere Moleküle diffundieren besser durch die Haut/Schleimhaut und werden bei oraler Applikation besser resorbiert.
Muss ich wirklich so genau auf die Dosierung achten?
Kaum eine andere körpereigene Substanz ist so stoffwechselaktiv und damit so wirksam wie ein Hormon. Daher ist die genaue Dosierung bei der Anwendung eines der wichtigsten Kriterien.
Fazit: Ziel ist mit der kleinsten Dosis den maximalen therapeutischen Nutzen zu erzielen!
Welche Spender gibt es?
Das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Spenders ist die exakte Dosierbarkeit der in der Verordnung verschriebenen Menge. Die Spender können aus Glas mit Lichtschutz (Braunglas, Violettglas oder Opalglas) oder weichmacherfreiem Kunststoff (Airless – Spender) sein.
Fazit: Das weitaus wichtigste Kriterium ist die exakte Dosierbarkeit durch eine geeignete Pumpe.
Ist es wichtig in welche Salbengrundlage die bio-identen Hormone eingearbeitet werden?
Genauso wie die verwendeten Hormone bio-identischer Qualität auf pflanzlicher Basis (nicht genmanipuliert) sein müssen, sollten die Cremegrundlagen auf jeden Fall frei von Paraffinen und Silikonen sein. Diese Erdölderivate sind zwar billig und nahezu unbegrenzt haltbar, sie entsprechen aber in keiner Weise unserer Hautlipidschicht und vermindern daher die Aufnahme der Wirkstoffe. Auf Penetrationsförderer, künstliche Konservierungsstoffe, Emulgatoren und synthetische Duftstoffe darf wegen der Verträglichkeit verzichtet werden. Auf Grund der oft langfristigen Anwendung, ist eine Basiscreme auf Naturkosmetikqualität zu empfehlen.
Fazit: Genau so wie die Wirkstoffe/Hormone auf natürlicher Basis sind, sollte es die verwendete Salbengrundlage sein. Ihr behandelnder Arzt wird die geeignete Grundlage für Sie wählen.