Sehnsucht nach Winterschlaf oder Fatigue?
Das Fatigue-Syndrom äußert sich als anhaltendes Gefühl der körperlichen bzw. geistigen Erschöpfung, das sich selbst durch viel Schlaf nicht lindern lässt.
Wenn die Tage kürzer werden, uns das Licht fehlt und aufgrund des modernen Lebensstils auch Kältereize ausbleiben, schalten viele von uns in den Murmeltiermodus. Einfach bis zum Frühling durchschlafen – das wär’s doch! Oder steckt vielleicht doch mehr hinter dem Dauergast Müdigkeit? Immerhin kann Erschöpfung auch als Begleitsymptom zahlreicher Erkrankungen auftreten – denn diese ziehen unsere Energie-Ressourcen ab. Im Falle einer Covid-Erkrankung ist „Fatigue“ eine häufige Nachwirkung: 2–3 Monate nach überstandener Infektion leiden noch 71–87 % der Betroffenen darunter.
Aufräumen im Energiehaushalt
Dabei ist es wichtig zu unterscheiden: Während sich Müdigkeit meist durch genügend Schlaf beikommen lässt, gehen wir bei Fatigue erschöpft schlafen und stehen genauso erschöpft wieder auf. Selbst alltägliche Tätigkeiten wie Zähneputzen, Kochen oder einfache Gedächtnisübungen kommen immensen Kraftakten gleich, nach denen wir uns dringend wieder ausruhen müssen. Generell fühlen wir uns physisch und mental weniger leistungsfähig als früher. Typisch sind neben Schlaf- auch Konzentrationsprobleme, Ängstlichkeit sowie eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm und Berührungen. Was also tun, um zurück in unsere Kraft zu finden? Während Bewegung beim seltenen chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS) eher kontraproduktiv ist, kann sie in Maßen bei Fatigue helfen. Denn übermäßige Schonung würde unsere körperliche Leistungsfähigkeit noch weiter verringern. Ratsam ist auch, einen geregelten Tagesablauf einzuhalten und abzuklären, ob ein Nährstoffmangel vorliegt. Denn da die Ernährung unmittelbaren Einfluss auf unseren Energiehaushalt hat, kann eine Umstellung bzw. die Einnahme spezieller Nahrungsergänzungsmittel helfen.